Therapie
Meine therapeutische Haltung
Mein Spezialgebiet ist die Traumabehandlung. Der Erfolg jeder Therapie gründet auf gegenseitigem Respekt und Vertrauen. Meine Therapieangebote verstehe ich als empathische und zugleich fachkundige Begleitung in einem sicheren Rahmen, bei der Ihr ganz persönliches Wohlbefinden im Mittelpunkt steht.
Aus meiner Sicht profitiert jede Therapie von einem aktiven »Miteinander«. Gemeinsam mit Ihnen möchte ich zu einer tragfähigen therapeutischen Arbeitsbeziehung finden, in der wir uns stets auf Augenhöhe begegnen und Sie das Arbeitsthema und das Arbeitstempo bestimmen. Ich möchte Sie einladen, vor allem Ihre Stärken und besonderen Fähigkeiten in den Blick zu nehmen, die Sie vielleicht gerade etwas aus den Augen verloren haben. Das Erstgespräch dient dazu, dass wir gemeinsam Ihr individuelles Problem und die Auswirkungen auf Ihr Leben beleuchten. Wenn Sie sich dann für eine Zusammenarbeit mit mir entscheiden, legen wir miteinander den Fokus und die Ziele Ihrer Therapie fest.
Behandlungsspektrum
-
Außergewöhnliche Belastungen
-
Psychische Belastungen durch Post- und Long-Covid
-
Anpassungsstörungen
-
Somatoforme Störungen
-
Traumatischer Stress
-
Posttraumatische Belastungsstörungen
-
Angstbewältigungstraining
-
Akute Stressbelastung, Krisenintervention
-
Psychische Blockaden
-
Selbstwirksamkeitstraining
Meine Behandlungen finden üblicherweise im Setting der Einzeltherapie statt. Entspannungsverfahren (AT und PMR) sowie Psychoedukation für Pflegende Angehörige biete ich nach vorheriger Absprache auch im Gruppen-Setting (mind. 3 Teilnehmer) an.
Meine Behandlungen finden üblicherweise im Setting der Einzeltherapie statt. Entspannungsverfahren (AT und PMR) sowie Psychoedukation für Pflegende Angehörige biete ich nach vorheriger Absprache auch im Gruppen-Setting (mind. 3 Teilnehmer) an.
Zusätzlich pflege ich eigenverantwortlich ein Qualitätsmanagement. Sie haben nach Abschluss Ihrer Therapie die Möglichkeit, einen Bewertungsbogen ausfüllen. So möchte ich einerseits sicherstellen, dass Sie sich bei mir therapeutisch wirklich gut aufgehoben gefühlt haben.
Andererseits betrachte ich Ihre Einschätzungen als Prüfstein meiner therapeutischen Arbeit und als Inspiration für mögliche Verbesserungen.
Bei der Wahl meiner Therapiemethoden orientiere ich mich ausschließlich an fachlich anerkannten psychologischen Verfahren, deren Wirksamkeit durch wissenschaftliche Studien belegt ist.
Dazu gehören:
-
Traumatherapie [mehr erfahren]
-
Ego-State-Therapie [mehr erfahren]
-
EMDR [mehr erfahren]
-
Psychoedukation [mehr erfahren]
Traumatherapie nach dem PITT-Modell
»Trauma« bedeutet eine »Verletzung der Seele oder Psyche«, die nicht heilen will und zusätzlich extremen Leidensdruck – Gefühle von Ohnmacht, Hilflosigkeit und Überwältigung – verursacht. Auslöser für ein Trauma kann ein schreckliches Erlebnis oder eine sehr belastende Erfahrung sein. Mittlerweile ist bekannt, dass Menschen mit einem Traumaleiden die existenziell so wichtige Gewissheit fehlt, in einer sicheren Gegenwart zu leben. »Traumatisiert sein« heißt also, buchstäblich in einer immer wieder aufs Neue »erschreckenden« Vergangenheit gefangen zu sein und ungewollt von Schreckensbildern überwältigt zu werden.
Aus Erfahrung weiß ich: Die Wege, Traumata zu behandeln, sind so vielfältig wie die verschiedenen Menschen, die sich mit ihren einzigartigen Traumaerfahrungen an mich wenden. Deshalb gleich vorab: Die eine Traumatherapie gibt es nicht! Jede Traumabehandlung muss individuell auf die Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmt sein.
Mein Therapieansatz folgt dem von Luise Reddemann entwickelten Behandlungsmodell PITT, das für Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie steht und eine Behandlungsmethode, die auf Autonomie, Würde und maximaler Behutsamkeit basiert.
Diesem Verständnis von Traumatherapie entspringt meine Auffassung von Traumabehandlung als achtsamer Stabilisierungsprozess, der schon vorhandene Bewältigungstechniken würdigt und weitere hilfreiche Strategien zur Bewältigung des Traumas an die Hand geben möchte.
Das vorrangige Ziel meiner Traumabehandlung ist, Betroffenen gezielt Hilfestellung zu leisten, die ermöglicht, traumatypische Überwältigungssituationen zu beherrschen, das heißt: die Fähigkeit zur Selbstberuhigung und das Gefühl der Selbstwirksamkeit zu fördern.
Bewährt haben sich verschiedene Bausteine, die ich bedürfnisorientiert und kombiniert einsetze:
-
Imaginationsübungen
-
Ego-State-Arbeit
-
EMDR
Was Sie noch wissen sollten!
Zu den wichtigsten Erkenntnissen der jüngeren Trauma-Forschung gehört, dass einerseits nicht jede Extrembelastung grundsätzlich ein Trauma verursacht; und andererseits nicht jeder Mensch, der außergewöhnlich Schreckliches durchleben musste, im Nachgang zwangsläufig eine Trauma-Störung entwickelt.
Es steht jedoch außer Zweifel, dass belastende Erfahrungen traumatischen Stress erzeugen. Für Betroffene mögen solche traumatischen Stressreaktionen zunächst weniger erschütternd scheinen. Dennoch sollte nicht unterschätzt werden, dass die Selbstheilungskräfte enorm gefordert sind und eine Bewältigung sehr kräftezehrend und schmerzhaft sein kann.
Deshalb meine Empfehlung: Nachsorgende Traumabehandlung ist aktive Trauma-Vorsorge. Rechtzeitig und richtig angewendet, hilft achtsame Stabilisierungsarbeit effektiv bei der Verarbeitung von Belastungen und erleichtert den Weg hin zur Akzeptanz des Geschehenen.
Ego-State-Arbeit
Vermutlich jeder hat es schon einmal erlebt: Das Gefühl, innerlich »hin- und hergerissen« zu sein. Als würde ein Kampf zwischen zwei oder mehr mächtigen Gegnern im Innern toben. Fasziniert von solchen Zuständen innerer Zerrissenheit, hat das US-amerikanische Psychologenpaar John und Helen Watkins Anfang der 1980er Jahre die Ego-State-Therapie entwickelt.
Die Grundidee ist, dass sich die Persönlichkeit jedes Menschen aus unterschiedlichen »Ich-Anteilen«, den so genannten »Ego-States«, zusammensetzt. Jeder Ich- bzw. Persönlichkeits-Anteil verkörpert spezielle Erfahrungen oder Erlebnisse zu bestimmten Zeiten im Leben. Das Besondere an diesem »Teilekonzept« der Persönlichkeit ist, dass jeder Anteil seinen individuellen Charakter und Entwicklungsstand und sogar sein eigenes Alter besitzt.
Bei traumatisierten Menschen kommt es häufig vor, dass die innere Zerrissenheit so gravierend ist, dass ein geregeltes Alltagsleben stark beeinträchtigt, mitunter auch unmöglich wird. Im Rahmen des Ego-State-Konzepts kann sich das vorstellen wie eine »innere Gruppe«, deren Mitglieder sich plötzlich nicht mehr verstehen und beginnen gegeneinander zu rebellieren. Es hat sich gezeigt, dass vor allem jüngere Ich-Anteile, so genannte »innere Kinder«, bei dieser Art »innerer Rebellion« eine wichtige Rolle spielen. Ähnlich wie wir es bei trotzigen Kindern oder pubertierenden Jugendlichen erleben, fordern sie rigide Aufmerksamkeit und verschaffen sich lauthals Gehör.
Ego-State-Arbeit, wie ich sie verstehe und praktiziere, setzt bei den Ich-Zuständen an. Die Persönlichkeitsanteile werden analysiert und im Rahmen des Therapieprozesses »adressiert«. Man kann sich das vorstellen wie »Kopfkino«. Ich nutze vorher eingeübte Imaginationstechniken, um belastende Situationen in ihrer Ereigniszeit mental auf einer Art »innerer Bühne« nachzustellen und dabei den beteiligten »Akteuren« so eine Gestalt und eine Stimme zu geben.
Ziel der Ego-State-Arbeit ist, gegeneinander rebellierende Ich-Anteile wieder miteinander in Kontakt zu bringen, sich gegenseitig zu akzeptieren und – im Idealfall – ein starkes »inneres Team« zu bilden. In einem abschließenden Schritt werden Strategien erarbeitet, wie dieses neu formierte »innere Team« als Unterstützung in den Alltag einbezogen werden kann.
EMDR
»EMDR« steht für »Eye Movement Desensitisation and Reprocessing«, oder auch »bilaterale Sinnesstimulation«. Das klingt beides erst mal sehr sperrig. Auch deshalb wird zur Erklärung immer wieder gern die Hintergrundgeschichte über die Entwicklung dieser Therapiemethode erzählt.
EMDR ist keine »gewachsene« Methode, sondern eine Zufallsentdeckung der US-amerikanischen Psychologin Francine Shapiro. Nach einer überstandenen Krebserkrankung bemerkte sie auf einem Spaziergang, dass sich die bedrückenden Erinnerungen und Gedanken an ihre schwere Erkrankung plötzlich deutlich weniger belastend anfühlten, wenn sie mit den Augen länger den Zweigen der Bäume folgte, die sich im Wind hin- und herwiegten. Nachdem sie die entlastende Wirkung ihrer Augenbewegungen wiederholt an sich selbst beobachtet hatte, erforschte Francine Shapiro diesen Effekt genauer und erprobte die Wirkung »bilateraler Augenstimulation«, also die Anregung wechselseitiger Augenbewegungen, erfolgreich auch an anderen Personen. In der systematischen Weiterentwicklung von EMDR stellte Shapiro fest, dass bilaterale akustische und taktile Stimulationen, also die Anregung wechselseitig gehörter Tonfolgen bzw. wechselseitiger Berührungen, dieselbe entlastende Wirkung zeigten.
Heute zählt EMDR zu den standardisierten Therapiemethoden in der Traumabehandlung. EMDR-Arbeit, wie ich sie verstehe und praktiziere, setzt bei der Erkundung vorhandener Ressourcen, besonderen Fähigkeiten und Fertigkeiten, an. Deren stabilisierende Funktion als Strategien zur Traumabewältigung werden analysiert und gewürdigt.
Ich integriere EMDR in meine achtsame Stabilisierungsarbeit. Dabei verwende ich die vorher sorgfältig eingeübten, individuell bevorzugten Stimulationstechniken, um hinsichtlich bestehender Belastungen eine »Desensibilisierung« anzuregen. Das bedeutet: Im Hinblick auf destruktive Erinnerungen bzw. Gedanken wird mittels bilateraler Stimulation zunächst ein entlastender Umdenk- bzw. Neubewertungsprozess in Gang gebracht. Im Nachgang werden die neu gewonnenen konstruktiven Sicht- bzw. Denkweisen »verankert«. In einem letzten Schritt werden Strategien erarbeitet, wie diese neuen kognitiven Fähigkeiten produktiv in den Alltag eingebaut werden können.
Psychoedukation
Die vielleicht größte Tücke eines Traumas und seiner Folgen ist, dass sich niemand wirklich darauf vorbereiten kann. Unvorbereitet sein bedeutet in diesem Fall, zwangsläufig unwissend und hilflos ausgeliefert zu sein.
»Psychoedukation« ist eine Form von Aufklärungsarbeit. Sie richtet sich sowohl an Menschen mit einem Traumaleiden als auch an Angehörige von traumatisierten Menschen. Es geht darum, empathisch und zugleich fachlich fundiert über Trauma, Traumaverläufe, Traumabewältigung und Traumafolgen zu informieren. Durch Information verliert das Trauma den Nimbus des Übermächtigen. Das hilft wiederum Betroffenen und Angehörigen, Gefühle von Hilflosigkeit und Verwundbarkeit abzubauen. Das Ziel ist, Betroffene wie Angehörige zu ermutigen, sich einer Akzeptanz des Traumas und seiner Folgen zu öffnen und aktiv am Behandlungs- und Genesungsprozess teilzunehmen.
Mein Angebot umfasst
-
Psychoedukation im Rahmen der Traumatherapie
-
Psychoedukation für Angehörige von Traumaopfern
-
Psychoedukation für Pflegende Angehörige